Inhaltsangabe
Methionin ist eine wichtige Aminosäure, welche auch gerne in Medikamenten eingesetzt wird. Es handelt sich hierbei um eine schwefelhaltige, essentielle Aminosäure. Essentiell bedeutet, dass der Körper sie nicht selber herstellen kann. Damit alle Körperfunktionen reibungslos ablaufen muss gewährleistet sein, dass genügend Methionin über die Nahrung aufgenommen wird.
Methionin-Facts
- Wichtig für den Muskelaufbau: Methionin spielt eine wichtige Rolle für die Produktion von Eiweißen und somit auch für den Muskelaufbau. Besteht ein Mangel an Methionin kann es unter anderem zu einem Muskelabbau im Körper kommen.
- Ermöglicht Cystein-Synthese: Cystein ist eine wichtige nicht-essentielle Aminosäure. Sie kann vom Körper selber hergestellt werden, falls nicht genug über die Nahrung aufgenommen wird. Damit das auch problemlos funktioniert, ist eine ausreichende Menge an Methionin im Körper nötig. Denn Cystein kann aus Methionin hergestellt werden.
- Verstärkt Antibiotika-Wirkung: In manchen Fällen befindet sich die Aminosäure Methionin in einigen Antibiotika. Es wurde beobachtet, dass Methionin die Wirkung einiger Antibiotika wie z.B. dem Penicillin, verstärken kann.
- Gut bei Blasenentzündung Methionin wird sehr gerne bei Harnwegsinfektionen eingesetzt, vor allem wenn sie chronisch sind. Methionin ist in der Lage das Wachstum der für eine Harnwegsinfektion verantwortlichen Bakterien zu hemmen.
- Kann Homocystein-Wert ansteigen lassen: Ein hoher Homocysteinwert gilt als Risikofaktor für Schlaganfälle und Herzerkrankungen. Aus diesem Grund sollte Methionin immer in Kombination mit B6 genommen und nicht zu hoch dosiert werden.
Welche Funktionen hat Methionin?

Wichtig für die Eiweißbildung
Methionin spielt eine wichtige Rolle bei der Eiweißsynthese. Man kann Methionin als Start-Aminosäure bezeichnen, denn an ihr werden alle weiteren, nötigen Aminosäuren angeheftet, bis das fertige Protein entstanden ist. Demnach spielt es auch für den Muskelaufbau eine wichtige Rolle. Gerade Leistungssportler oder Menschen mit Vorerkrankungen haben häufig einen größeren Bedarf an Methionin.
Synthese von weiteren Aminosäuren
Methionin ist ein Ausgangsstoff für die Bildung weiterer, nicht-essentieller Aminosäuren wie z.B. das Cystein oder SAM. Das SAM (S-Adenosyl-Methionin) ist die aktive Form des Methionins und an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt. So verhindert es eine vermehrte Einlagerung von Fett in der Leber und hält die Leberzellen fit.
Hilft bei der Entgiftung
Die Aminosäure Methionin hilft zudem auch bei der Entgiftung des Körpers. Schadstoffe, wie z.B. Schwermetalle werden vermehrt über die Leber ausgeschieden und der Körper somit entgiftet. Zusätzlich sorgt es dafür, dass Stoffe wie z.B. Histamin oder Ammoniak schneller abgebaut werden.
Unterstützt das Gehirn
Auch für das Gehirn spielt Methionin eine wichtige Rolle. Im Gehirn sorgt es für die Bildung der Schutzschicht Myelin. Myelin legt sich wie ein Schutzfilm um die Nervenzellen herum und sorgt gleichzeitig für eine schnelle Weiterleitung der Nervenimpulse. Auch bei der Behandlung von Depressionen wird Methionin gerne eingesetzt, da es sich positiv auf den Gemütszustand auswirken kann.

Wofür wird Methionin eingesetzt?
Auch die Medizin macht sich die positiven Wirkungen von Methionin auf unseren Körper zu Nutze. Deshalb wird Methionin besonders im pharmazeutischen Bereich gerne eingesetzt. Gerade bei Harnwegsinfektionen wie z.B. der Blasenentzündung kann die Einnahme von Methionin unterstützend wirken.
Steht dem Körper eine tägliche Menge von 1.500mg oder mehr an Methionin zur Verfügung, wird das Methionin über die Nieren ausgeschieden. Dadurch säuert sich der Urin an und hemmt so das Wachstum von Bakterien. Gleichzeitig sorgt das Methionin dafür, dass die Bakterien sich schlechter an der Blasenschleimhaut anheften können, was ebenfalls zu einem verminderten Bakterienwachstum führt.
Auch während des Einsatzes von Antibiotika, wird Methionin in manchen Fällen dazugegeben bzw. befindet sich schon in dem jeweiligen Präparat. Grund dafür ist, dass Methionin in der Lage ist die Wirkung mancher Medikamente zu verstärken.
Welche Lebensmittel sind reich an Methionin?
Besonders reich an Methionin sind besonders tierische Produkte, wie z.B. Fleisch. Doch keine Sorge, wenn du wie ich Veganer bist, dann kannst auch du problemlos deinen Tagesbedarf an Methionin über pflanzliche Produkte decken. Im Allgemeinen kann man sagen, dass pflanzliche Produkte aus 0,5%-2% Methionin bestehen, was uns Veganern zu Gute kommt. Damit du weißt, wie du deinen täglichen Bedarf an Methionin decken kannst, stelle ich dir im Folgenden eine Liste von veganen, aber methioninhaltigen Lebensmitteln vor.
- Sojabohnen
- Nüsse wie z.B. Paranüsse oder Walnüsse
- Grüner Blattsalat
- Brokkoli
- Erbsen
- Sesam
Wie hoch ist der Tagesbedarf an Methionin?
Der Tagesbedarf eines Erwachsenen an Methionin beträgt ca. 1,1-2,2g/Tag. Die tatsächlich benötigte Menge ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Sportler, welche vor allen Dingen intensiven Muskelaufbau betreiben, benötigen in der Regel mehr Methionin, da Methionin für die Eiweißsynthese und den Muskelaufbau wichtig ist.
Doch auch wenn man keinen intensiven Sport betreibt kann es sein, dass man einen erhöhten Bedarf an Methionin hat. Hierzu gehören vor allem die Menschen, die zu wenig Cystein über die Nahrung aufnehmen. Cystein gehört zu den nicht-essentiellen Aminosäuren, was bedeutet, dass der Körper sie selber herstellen kann, falls nicht genügend über die Nahrung aufgenommen wird.
Nimmt man also zu wenig Cystein über die Nahrung zu sich, dann hat man einen erhöhten Bedarf an Methionin, denn aus Methionin kann der Körper Cystein herstellen.
Kann man Methionin überdosieren?
Bis lang sind keine ernsten Nebenwirkungen von Methionin bekannt, solange die Dosis gering ist. Generell wurden bei einer täglichen Einnahme von 2g keine Nebenwirkungen beobachtet. Eine Einnahme von bis zu 8g täglich wird allgemein als nebenwirkungsfrei eingestuft. Bei hohen Dosen, über 8g täglich, sollte man vorsichtig sein, denn dann können Nebenwirkungen auftreten. Zu den Nebenwirkungen können u.a. ein schizophrenes Verhalten, Kopfschmerzen, Übelkeit o.Ä. gehören.
Auch wird durch eine erhöhte Aufnahme von Methionin vermehrt Calcium ausgeschieden. Dies kann gerade bei osteoporose-gefähredeten Menschen zu ernsthaften Komplikationen führen. Aus diesem Grund sollte die Einnahme von Methionin vorher immer mit einem Arzt besprochen werden.
Worauf sollte man achten?
Solltest du an einer Erkrankung leiden, egal welche, solltest du vor einer Methionin-Einnahme mit deinem Arzt sprechen. Methionin hat nicht nur die besondere Eigenschaft die Wirkung einiger Arzneimittel zu verstärken, sondern kann auch die Wirkung anderer Medikamente vermindern oder die Ausscheidung von bestimmten Stoffen fördern. Ein Beispiel ist das Kalzium. Wird regelmäßig eine hohe Dosis an Methionin zu sich genommen, kann das die Ausscheidung von Calcium erhöhen, was bei Menschen mit Osteoporose nachteilig ist. Deshalb besprich eine Einnahme von Methionin vorher immer mit deinem Arzt.
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, den man bei der Einnahme von Methionin beachten sollte und zwar, dass Methionin den Homocysteinspiegel ansteigen lässt. Nimmt man eine größere Menge an Methionin zu sich als der Körper es benötigt, stellt der Körper aus dem überschüssigen Methionin Homocystein her.
Homocystein ist bekannt dafür, dass ein hoher Spiegel zu Herzerkrankungen und Schlaganfällen führen kann. Aus diesem Grund sollte man Methionin immer zusammen mit dem Vitamin B6 nehmen. Das Vitamin B6 sorgt dafür, dass Homocystein wieder zurück in Cystein oder Methionin umgewandelt wird.

Woran erkennt man ein gutes Methionin-Präparat?
Manchmal ist es nicht möglich den täglichen Bedarf an Methionin nur über die Nahrung zu decken. Gerade für uns Veganer kann das manchmal schwierig werden. Aus diesem Grund gibt es die Möglichkeit methioninhaltige Präparate z.B. in Tablettenform zu kaufen. Doch auch hier sollte man auf die Qualität achten, denn nur so kann eine optimale Aufnahme gewährleistet werden.
Wichtig ist, dass auf der Zutatenliste L-Methionin und nicht D-Methionin steht. D-Methionin ist quasi das Spiegelbild von L-Methionin, kann aber nicht so gut aufgenommen und verstoffwechselt werden wie L-Methionin. D-Methionin ist für unseren Körper also quasi wertlos.
Auch sollten Zusatzstoffe wie z.B. Farb-oder Geschmacksstoffe nicht enthalten sein, da diese unter Umständen zu Unverträglichkeiten führen können. Grundsätzlich gilt, je weniger auf der Zutatenliste steht, desto besser.
Gute Präparate sollten auch immer Vitamine wie B6, B12 und Folsäure enthalten. Methionin wird zu Homocystein abgebaut, welches ein Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle darstellt. Die Aufnahme der genannten B-Vitamine sorgt dafür, dass das Homocystein wieder in Cystein oder Methionin umgewandelt wird, welche nicht schädlich für den Körper sind.

Häufig gestellte Fragen
Methionin hat viele unterschiedliche Aufgaben im Körper. So hilft es bei der Synthese, also dem Bau von Eiweißen, es spielt eine wichtige Rolle bei der Entgiftung der Leber und ist wichtig, damit die Aminosäure Cystein gebildet werden kann. Auch verhindert es, dass zu viel Fette in der Leber eingelagert werden, was im ungünstigen Fall zu einer Fettleber führen kann.
Methionin und Cystein sind beide besondere Aminosäuren, da sie an vielen Funktionen im Körper beteiligt sind. So wird die Entgiftung beschleunigt, die Nervenzellen können elektrische Impulse gut weiterleiten und auch gegen Harnwegsinfektionen wird vor allem Methionin gerne eingesetzt. Beide Aminosäuren teilen eine besondere Verbindung zueinander, denn nimmt man nicht genügend Cystein über die Nahrung auf, kann der Körper Cystein ganz einfach selber aus Methionin herstellen. Schwierig wird es nur, wenn auch Methionin zu wenig über die Nahrung aufgenommen wird.
Ja, Methionin spielt auch für ein gesundes Haarwachstum eine wichtige Rolle. Denn aus Methionin wird die Aminosäure Cystein hergestellt, welche für die Bildung von Keratin eine wichtige Rolle spielt. Keratin sorgt für eine gute Regeneration und Festigkeit von Haaren und Nägeln.
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