Inhaltsangabe
Für viele gehört das Fleischessen zum normalen Alltagsleben dazu. Auch ich gehörte fast mein ganzes Leben lang zu diesen Leuten. Wenn mir jemand gesagt hat, dass die armen Tieren leiden, dann habe ich die Augen zu gemacht. Tief in mir drin wusste ich immer, dass ich kein Fleisch essen muss, doch der Alltag, mein Familienleben und unsere Essensgewohnheiten hielten mich immer davon ab fleischfrei zu leben. Doch seit 2020 habe ich den Dreh geschafft und gemerkt, wie gut es mir geht, wenn ich auf Fleisch und Zucker verzichte.
Vielleicht bist du in der selben Situation wie ich es damals war und vielleicht fällt es auch dir schwer Diskussionen mit Fleischessern zu gewinnen oder dem standzuhalten. Wenn dem so ist, keine Sorge, ich zeige dir in diesem Artikel viele Gründe, warum die fleischlose Ernährung nichts mit einer Mangelernährung zu tun hat.
1. Wer viel Fleisch isst erhöht das Erkrankungsrisiko
Dass Menschen, welche viel und gerne Fleisch verzehren, an unterschiedlichen Erkrankungen leiden können ist nichts Neues. Sehr oft wird mit einem hohen Fleischverzehr, vor allen Dingen von rotem Fleisch, Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erhöhte Cholesterinwerte, Gichtanfälle und Ähnliches in Verbindung gebracht.
So haben Forscher der Universität Cleveland in Ohio in einer Studie herausgefunden, dass die Darmbakterien vor allem rotes Fleisch in unterschiedliche Stoffwechselprodukte umwandeln, welche Krankheiten wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern.
Wenn du etwas für deinen Körper tun möchtest, solltest du so gut es geht auf Fleisch verzichten. Wenn du den kompletten Sprung in eine fleischlose Ernährung nicht machen möchtest, ist das auch in Ordnung. Dann versuche nicht jeden Tag Gerichte mit Fleisch zu essen. Auch eine fleischreduzierte Ernährung kann einen positiven Effekt auf deinen Körper haben.
2. Das meiste Fleisch ist antibiotikabelastet
Die heutige Fleischproduktion hat leider nichts mehr mit „natürlichem Leben“ zu tun. Damit die Tiere schnell wachsen und unter den schrecklichen Haltebedingungen nicht krank werden, werden sie gemästet und mit Antibiotika vollgepumpt.
Leider gehen diese Antibiotika nicht verloren, wenn die Tiere geschlachtet werden, sondern verbleiben im Fleisch. So ist es nicht verwunderlich, dass man immer wieder in den Zeitungen und diversen Studien liest, dass unterschiedliche antibiotikaresistente Keime auf Fleisch gefunden wurden.
Eine Antibiotikaresistenz bedeutet, dass Keime, wie z.B. Bakterien, gegen gewisse Antibiotika immun geworden sind. Das bedeutet, wenn du dich mit solch einem Bakterium infizierst und mit grippeähnlichen Symptomen im Bett liegst, dann kannst du nichts nehmen, was die Erkrankung schneller zum Erliegen bringt. Antibiotika, die dir vielleicht vorher geholfen haben, schlagen jetzt nicht mehr an, weil das Bakterium gegenüber dem Antibiotikum immun geworden ist.
Diese antibiotikaresistenten Keime sind gesundheitsgefährdend für uns Menschen. Gleichzeitig erhöht es die Wahrscheinlichkeit, dass durch den hohen Verbrauch an Antibiotika immer mehr Keime resistent gegenüber Antibiotika werden. Ich schreibe diesen Artikel im Zeitraum von Corona. Wir alle wissen, wie stark und schlimm die jetzigen Coronaeinschränkungen sind. Es liegt doch auf der Hand, dass, wenn möglich, man so etwas in Zukunft vermeiden möchte. Dazu gehört meiner Meinung nach auch dafür zu sorgen, dass nicht noch mehr Keime Resistenzen gegenüber Antibiotika entwickeln.
3. Menschen müssen kein Fleisch essen
Wenn man mit Fleischessern über Fleisch redet, dann hört man als einer der Hauptgründe, der angeblich für den Fleischverzehr spricht, immer wieder den Vergleich mit unseren Vorfahren. Laut ihrer Meinung, ist das Fleischessen etwas Natürliches und gehört zum Menschenleben dazu.Wenn man sich allerdings genauer mit dem Homo Sapiens und die Art zu leben und zu essen auseinandersetzt, dann merkt man, dass der Verzehr von Fleisch und anderen tierischen Produkten eher eine Seltenheit war. Zu oft gab es früher fehlgeschlagene Jagden und oft mussten viele Kilometer zurückgelegt werden, bevor die Jäger mit ihrer Beute überhaupt im Dorf ankamen. Das heißt, das Überleben musste anders gesichert werden und das taten sie vor allem über Beeren, Früchten, Kräuter und ähnliche pflanzliche Nahrungsbestandteile.
Wir Menschen haben den Vorteil, dass wir zu den Allesessern gehören. Unser Körper ist so genial konzipiert, dass er fast alles verdauen und verwenden kann. Aus diesem Grund ist es gar nicht nötig, unsere Essensgewohnheiten nur auf Fleisch aufzubauen. Wer seinem Körper und seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, der kann das besser über pflanzliche Produkte machen. Denn wie im vorherigen Punkt schon beschrieben, ist das meiste Fleisch mit Antibiotika verseucht.
4.Wer kein Fleisch isst findet gesündere Alternativen
Ein großer Vorteil von uns Vegetariern oder Veganern ist, dass wir Alternativen zu unseren sonstigen Gewohnheiten finden müssen. Waren wir vielleicht vorher starke Fleischesser, dann sind wir es gewohnt Fleisch zu zubereiten. Doch ohne Fleisch, begibt man sich auf eine ganze neue, kulinarische Reise. Man findet viele neue Rezepte, erweitert seinen Horizont und stößt auf eine Vielzahl von gesunden Rezepten.
Wer seinen Essensfokus auf Gemüse setzt, kommt gar nicht drumherum seinen Körper mit gesunden Mineralien zu versorgen. Natürlich muss auch hier auf die Qualität geachtet werden, da immer mehr Böden kaum bis gar keine Mineralien mehr enthalten. Am besten kann man das machen, wenn man auf Bio-Qualität achtet.
Durch die hohe Vielzahl an unterschiedlichen, vegetarischen und veganen Rezepten, gibt man seinen Geschmacksknospen die Möglichkeit, weitere, leckere Gerichte und Zutaten zu entdecken. Je öfter man diese zubereitet, desto mehr merkt man, dass einem kein Fleisch fehlt. Als Bonus spürt man, dass man nach dem Essen keinen Mittagsschlaf braucht, sondern voller Energie seinen Alltag bestreiten kann.
5. Mehr hungernde Bevölkerung durch Fleischkonsum
Die Agrarwirtschaft nimmt weltweit einen großen Teil ein. Um immer günstigeres Fleisch anzubieten, müssen immer mehr Tiere gehalten und auch geschlachtet werden. Irgendwo müssen diese Tiere gehalten werden und mit irgendetwas müssen sie auch regelmäßig gefüttert werden. Es ist also kein Wunder, dass die Agrarwirtschaft boomt. Doch auf welche Kosten?
Damit genügend Agrarland zur Verfügung steht, werden immer mehr Tropen-und Urwälder abgeholzt. Nur so kann genügend Getreide produziert werden, damit nicht nur wir Menschen, sondern auch die Schlachttiere genug zu essen bekommen. Für die Produktion von 1kg Fleisch braucht man ungefähr 16kg Getreide. Das ist schon der Wahnsinn, oder?
Neben der hohen Abholzung vieler, alter Wälder ist ein weiterer negativer Aspekt, dass die Bevölkerung in diesen Ländern ihre eigenen Ländereien verlieren. Viele Ureinwohner verlieren durch die Abholzung ihr Zuhause und auch die Möglichkeit, sich selber zu versorgen. Wenn der Staat diese Ländereien an sich nimmt oder sie anderen Unternehmen zur Verfügung stellt, haben diese Menschen keine Möglichkeit, sich selber zu versorgen.

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6. Weniger Fleisch bedeutet mehr Energie
Ich weiß nicht wie es dir geht, aber wenn ich früher Fleisch gegessen habe und meine Mahlzeit quasi nur aus Fleisch bestand, dann konnte ich danach erstmal einen kleinen Mittagsschlaf vertragen.
Dass sich das nicht immer umsetzen lässt, vor allen Dingen, wenn man auf der Arbeit ist, weiß jeder. Also hatte ich immer nach der Mittagspause für 1-2 Stunden ein Tief, bis ich mich wieder aufrappeln konnte. (Ja, ich gebe zu, eine Unmenge an Kaffee hatte mich jeden Tag aus diesem Tief wieder hochgeholt oder es zumindest versucht).
Jetzt, seitdem ich komplett auf Fleisch, Zucker und andere tierische Produkte verzichte, habe ich viel mehr Power. Der Zuwachs an Energie war eines der ersten Zeichen, die ich bei mir beobachten konnte, seitdem ich auf tierische Produkte und Zucker verzichtet habe. Früher habe ich die Leute immer bewundert, die nach dem Essen sofort weiterarbeiten konnten. Jetzt bin ich selber eine von ihnen und muss sagen, diese neu entdeckte Energie in mir möchte ich nicht mehr missen.
7. Fleischessen ist nur eine Gewohnheit
Fleischessen ist nur eine Gewohnheit, das kann ich aus ganzem Herzen unterstreichen und bejahen. Wer mich schon etwas länger verfolgt der weiß, dass zum Speiseplan meiner russischen Familie jeden Tag Fleisch gehört. Kein Wunder also, dass ich auch nachdem ich ausgezogen war, das Fleischessen als etwas ganz normales angesehen habe und auch das Essen meiner Mutter bei mir zu Hause genau so nachgekocht habe.
Ich kannte es nicht anders und ich wusste, dass mir dieses Essen schmeckt.
Wenn man sich mit der Ernährung beschäftigt und neue Rezepte ausprobiert, dann fühlt es sich zu Beginn irgendwie schwierig und nicht „rund“ an. Das Zubereiten dauert viel länger, man muss immer wieder schauen, welchen Schritt man als nächstes machen muss. Aber je öfter man fleischlose Gerichte gekocht hat, desto einfacher wird es und irgendwann geht es so in die Gewöhnung um, dass man gar nicht mehr darüber nachdenken muss.
8. Es gibt mehr Fleisch als wir Menschen essen können
Hast du dich schon mal gewundert, wie diese ganzen Fleischskandale zustande kommen? Altes Fleisch wird mit neuem gemischt, abgelaufenes Fleisch wird einfach umettikitiert und wieder verkauft. All’ solche Themen waren immer wieder Schlagzeilen in den vergangenen Jahren gewesen. Doch warum eigentlich? Wie kann es sein, dass Fleisch umettiketiert wurde, wenn wir doch so viele Fleischesser bei uns haben?
Der Grund ist ganz einfach, es wird viel zu viel Fleisch produziert und zwar viel mehr, als alle Fleischesser zusammen verzehren können. Genau aus diesem Grund, weil viele Verbraucher immer günstigeres Fleisch haben wollen, wird immer mehr Fleisch produziert, was letztendlich gar nicht alles verkauft werden kann.
Wenn sich die Verbraucher darüber im Klaren wären und auch bereit wären, nicht jeden Tag in jedem Supermarkt eine riesengroße Auswahl an unterschiedlichen Fleischprodukten zur Verfügung zu haben, dann könnte auch die Fleischindustrie aufatmen, weniger Fleisch produzieren und die Tiere hoffentlich unter besseren Bedingungen halten.
9. Eine fleischlose Ernährung ist günstiger (Qualitätsfleisch)
Die meisten Menschen legen Wert auf Qualität. Dafür geben sie lieber ein paar Euros mehr aus wissen aber dann, dass das was sie gekauft haben auch länger hält. Interessanterweise denken nur die wenigsten Menschen darüber nach, wenn sie sich Fleisch kaufen. Beim Kauf von Fleisch gilt häufig die Devise „Lieber günstig, dafür mehr Fleisch“.
Wer wirklich auf Qualität setzen möchte, der muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Fleischindustrie wird immer mehr unter Druck gesetzt, denn das Fleisch soll immer günstiger werden. Dass das auf die Qualität und damit meine ich die Lebensqualität der Tiere geht, kann man sich nur denken. Irgendwo muss ja gespart werden.
Wenn man also nicht auf Fleisch verzichten möchte, dann sollte man dafür sorgen nur solche Tiere zu essen, welche auch ein gutes Leben hatten und vor allem bei guten Bedingungen gehalten wurden. Dazu gehören Bio-Bauernhöfe oder noch besser, sogenannte Demeter-Bauernhöfe. Demeter-Höfe haben noch stärke Anforderungen zu erfüllen, sodass man hier sicher sein kann, dass das Tier was man isst wenigstens ein gutes Leben hatte.
Wer komplett auf Fleisch verzichtet, kann nicht nur den Tieren etwas Gutes tun, sondern schont auch noch seinen Geldbeutel.
10. Tiere werden qualvoll gehalten
Die Fleischindustrie wird von uns Verbrauchern (bzw. ehemalige Verbraucherin) immer mehr unter Druck gesetzt. Die Leute wollen, dass das Fleisch immer günstiger wird. Wie wird das erreicht? Genau, in dem die Bedingungen für die Tiere und auch die Menschen die dort arbeiten immer schlimmer und schlechter werden.
Das bedeutet, immer mehr Tiere werden zusammengepfercht, Tageslicht haben die Tiere nie gesehen und Kastrationen oder ähnliche Dinge werden ohne Betäubung durchgeführt. Überall wo man Geld sparen kann, wird auch Geld gespart.
Ich muss zugeben, dass ich früher auch immer jahrelang die Augen davor zugemacht habe. Das ist auch ganz einfach, denn mit dem Schlachten hat keiner von uns mehr etwas zu tun. Wir gehen einfach in den Supermarkt, kaufen Fleisch und wie das Stück Fleisch dahingekommen ist, welche Qualen das Tier vielleicht erlitten hat, darüber denken wir nicht nach.
Doch wer sich Reportagen über die Fleischindustrie und die Bedingungen unter der die Tiere dort gehalten werden anschaut, dem kommen einfach die Tränen.
Wenn man Billig-Fleisch kauft, dann darf man die Augen nicht davor zumachen, wie das Tier gelebt hat und woher es kommt. Schließlich ist man selber der Grund, warum das Tier leiden musste.
Ich kann verstehen, dass es für viele schwierig ist auf Fleisch zu verzichten. Deshalb kauf qualitativhochwertiges Fleisch, wenn ein Fleischverzicht für dich nicht in Frage kommt. So kannst du wenigstens sicher sein, dass das Tier vor seinem Tod ein schönes Leben gehabt hat und nicht, wie viele andere Tiere, gequält wurde.
Was du tun kannst
Mir ist bewusst, dass nicht jeder Mensch bereit ist auf Fleisch zu verzichten und das ist auch in Ordnung so. Dieser Blog soll nicht einer dieser Blogs sein, bei dem der Zeigefinger gehoben wird und man versucht andere Menschen quasi fanatisch zu zwingen, sich fleischlos zu ernähren. Ganz im Gegenteil.
Mir ist es wichtig ein Bewusstsein zu schaffen, euch zu helfen euch besser zu fühlen und euch Tipps und Tricks aus meiner eigenen Erfahrung an die Hand zu geben.
Wenn du dir noch nicht sicher bist, ob du auf Fleisch verzichten kannst, dann ist es kein Problem. Es muss ja nicht gleich der Umstieg auf eine komplette vegane Ernährung sein. Wenn jeder Fleischesser seinen Fleischkonsum um einen Tag in der Woche reduzieren würde, dann würde es den Tieren auf langer Sicht helfen.
Nicht nur den Tieren würde es helfen, auch dir. Denn wie du siehst, hat eine fleischbasierte Ernährung kaum Vorteile auf unser Leben. Wer sich gesund ernähren und seinen Körper mit Vitalstoffen versorgen möchte, der muss Gemüse essen. Pflanzliche Produkte sind mit vielen unterschiedlichen Nährstoffen gefüllt, die unseren Körper dabei unterstützen, ein gesunden und langes Leben zu haben.
Quellenverzeichnis
https://www.bund.net/massentierhaltung/antibiotika/
http://fdslive.oup.com/www.oup.com/pdf/production_in_progress.pdf